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Der «essbare Schulgarten»

Die Kantonsschule Büelrain ist Teil des vierjährigen Bildungsprogramms «Klimaschule» von Myblueplanet. Ihr neustes Projekt: ein «essbarer Schulgarten», an dem sich alle Schüler*innen beteiligen sollen.

16. Februar 2021

Los ging es für die Kantonsschule Büelrain (KBW) im Herbst 2018 mit dem Bildungsprogramm «Klimaschule» von Myblueplanet. Während einer einjährigen Crowdfunding-Kampagne im ersten Programmjahr sammelte die KBW Spenden, um wirkungsvolle Klimaschutzprojekte innerhalb der Schule umzusetzen. Mit Projekten wie zum Beispiel dem Verkauf von Mehrwegbechern richteten sie ihre Schulinfrastruktur CO2- und energieeffizient aus.

Garten soll Teil des Schulalltags werden

Ihr nächstes Projekt widmet sich der klimafreundlichen Ernährung und dem Thema Biodiversität: ein «essbarer Schulgarten». Im Gespräch mit dem Klimarat der KBW stellt Xenia Mäder, Biologieassistentin an der KBW, das Projekt vor.

Schon früher hat sich Mäder für Biodiversität interessiert und erhielt sogar eine Pro Natura-Auszeichnung für ihren eigenen Garten. Die Idee eines essbaren Gartens, der für alle Schüler*innen zugänglich ist, sollte vor allem robuste und Pro Specie Rara Pflanzen beinhalten. Die Pflegeleichtigkeit der Pflanzen ist bei einer Schule sehr wichtig, da sich so auch die Jugendlichen einfach um den Garten kümmern können. Beispielsweise im Fach Naturwissenschaften und Technik werden die ersten Klassen direkt am Projekt mitarbeiten. Auch in anderen Fächern kann nach und nach Gebrauch von der Pflanzenvielfalt gemacht werden. Der Garten wird im Schulalltag der KBW integriert.

«Gärten und Biodiversität gehören zu einer Klimaschule einfach dazu»

Damit das noch junge Vorhaben mehr Aufmerksamkeit innerhalb der Schule erhält, sind Gehwege und Sitzmöglichkeiten im Garten geplant. Die Schüler*innen sollen dadurch die Biodiversität, Schönheit und Nutzbarkeit eines Schulhausgartens genauer kennenlernen. Denn: «Gärten und Biodiversität gehören zu einer Klimaschule einfach dazu», ist Xenia Mäder überzeugt. Das Ziel ist, auch andere Schulhäuser zu inspirieren, ihr Potenzial auszunützen und auf ihrem Schulareal Grünflächen einzurichten.

Bei der Frage, ob es zu Problemen gekommen sei, muss Frau Mäder für einen Moment nachdenken. Sie erzählt, dass die KBW zuvorkommend sei und ihrer fachlichen Kompetenz vertraue. Und ja, in der Planung gab es Kollisionen, da mussten Apfelbäume mit schattigen Sitzgelegenheiten aufgrund eines geplanten Notausgangs verworfen werden. Das Projekt wurde frisch lanciert, so ist Flexibilität von allen Beteiligten gefragt. «Ich freue mich auf das Projekt und hoffe natürlich, dass es reibungslos verläuft», sagt Mäder.

Ein Gemeinschaftsprojekt beginnt

Vergangene Projekte wurden meist nur vom Klimarat (bestehend aus einer Schüler*innengruppe, Lehrpersonen etc.) organisiert. Das neuste Projekt erfordert jedoch die langfristige Mitarbeit aller Schüler*innen. Die Fachschaft gründete das Projekt des Schulgartens als Gemeinschaftsvorhaben. Mit der Umsetzung eines essbaren Gartens kommt die Winterthurer Kantonsschule dem Label «Klimaschule» einen Schritt näher.