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«Kultur gehört zur Bildung dazu»

Die kantonale Fachstelle schule&kultur setzt sich dafür ein, dass den Schüler*innen von der Volksschule bis in die Mittel- und Berufsschulen ein vielfältiges Kulturangebot zur Verfügung steht. Corona hat dem keinen Abbruch getan, sondern die Fachstelle erst recht kreativ werden lassen.

13. Mai 2021

«Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Zürich finden hier ein reichhaltiges kulturelles Angebot. Klick – und die weite Welt der Künste öffnet sich.» So das Versprechen, wenn man die Website von schule&kultur besucht. Die Besucher*innen werden nicht enttäuscht. In den sechs Sparten Film, Kunst & Wissen, Literatur, Musik, Tanz sowie Theater finden Lehrer*innen etwa Lesungen, Film-, Theater- und Tanz-Workshops und -Aufführungen, Museumsführungen, Schulhauskonzerte und etliche andere Angebote für Schulklassen. Lehrpersonen können sich hier inspirieren und von der Fachstelle bei der Umsetzung beraten lassen. schule&kultur unterstützt Lehrer*innen auch bei der Umsetzung von eigenen kulturellen Projekten und kann bei Bedarf Kulturschaffende vermitteln.

«Wir haben eine tolle Stammkundschaft, die unsere Angebote kennt und nützt, aber da ist noch viel Potenzial. Wir wollen bei noch mehr Lehrer*innen bekannt werden und mit ihnen in den Austausch treten», sagt Nico Grüninger von schule&kultur. Grüninger ist für die Filmvermittlung und Kommunikation zuständig und ist überzeugt: «Kultur kann für den weiteren Bildungs- und Lebensweg sehr wertvoll sein.» Er spricht aus eigener Erfahrung. «Mein Deutschlehrer im Gymi organisierte oft Theaterbesuche und danach besprachen wir das Stück gemeinsam. Gut die Hälfte der Klasse hat das nachhaltig geprägt und wir reden noch heute davon.» Nicht zuletzt gehöre Kultur auch zu einer gesamtheitlichen Bildung dazu, fügt er an.

Bedenken vor zu viel Aufwand nehmen

Nebst grösserer Bekanntheit verfolgt schule&kultur gemäss Grüninger auch dieses Ziel: «Ich glaube, dass einige Lehrer*innen Bedenken haben, dass ein Kulturprojekt zu viel Zusatzaufwand mit sich bringt. Bei einigen mag das der Fall sein. Es gibt aber ebenso viele Projekte, wo dies nicht zutrifft.» Sie würden zudem eine neue Komponente in den Schulalltag bringen und man könne damit Lehrplanziele erreichen.

Ein Angebot, das Grüninger hervorhebt, ist «Willkommen im Museum – Sek II». Es ermöglicht Schulklassen kostenlose und auf sie zugeschnittene dialogische Führungen durch vierzehn verschiedene Schweizer Museen; der Grossteil davon in Zürich. Was viele gemäss Grüninger nicht wüssten: Für sämtliche Volksschulen, die Mittel- und die Berufsschulen im Kanton Zürich (ohne Stadt Zürich) sind die ZVV-Tickets in allen Angeboten von schule&kultur inbegriffen. Für Stadtzürcher Schulen sind die Fahrkarten im Preis eines Angebots inbegriffen, wenn der Veranstaltungsort ausserhalb der Stadtgrenze liegt. 

Auch während Corona gibt’s Kultur

«Zurzeit fahren wir wegen Corona mit angezogener Handbremse und es war in den vergangenen Monaten leider ruhiger als sonst. Es ist aber keineswegs so, dass keine Kultur in den Schulen stattfand. Die Angebote mussten jedoch den vorgegebenen Schutzkonzepten angepasst werden», erzählt Grüninger.

Um die Lehrer*innen mit einer Extraportion Kultur zu versorgen, hat sich die Fachstelle für den Beginn des Jahres 2021 etwas Besonderes überlegt: Die Vitamin-K-Box – ein Kulturschub für die Schule. Gemeinsam mit Schulkultur Stadt Zürich hat sie 650 sogenannte Vitamin-K-Boxen an Lehrpersonen verschickt. Darin enthalten: Snacks für den kleinen Appetit und ein Online-Programm für den grossen Kulturhunger. Im Rahmen der Initiative fanden drei Online-Inputs mit Kulturschaffenden aus Film, Literatur und Tanz statt. «Die Box stiess auf grossen Anklang. Wir überlegen uns zurzeit, in welcher Form wir das Projekt weiterführen können», sagt Grüninger.

Über schule&kultur

schule&kultur ist die kantonale Fachstelle für kulturelle Bildung an den Volks-, Mittel- und Berufsschulen. Sie bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Kulturschaffenden, Kulturinstitutionen und Schulen. Ebenso koproduziert sie Vermittlungsangebote wie die Kulturtage Au, einen Abenteuertag für Primarschüler*innen der 3. bis 5. Klasse oder das Festival Blickfelder, Künste für ein junges Publikum (ab Kindergartenalter bis Mittelschule). Für Mittelschüler*innen besonders interessant ist Band-it – ein Festival für junge Musikerinnen und Musiker, bei dem (Schüler*innen-)Bands, Soloperformer*innen und Moderationstalente mitmachen können.