echt clever – die ausgezeichneten Arbeiten
Rund 3000 Maturitätsarbeiten wurden 2025 im Kanton Zürich geschrieben. Sechs davon wurden an der Ausstellung ausgezeichneter Maturitätsarbeiten prämiert. Wir stellen sie vor.
2. Juni 2025
Das Motto war Programm – echt clever, die Ausstellung ausgezeichneter Maturitätsarbeiten 2025, zeigte eine Auswahl an Arbeiten, die mit Originalität, Kreativität, Wissen und Sachverstand überzeugten.
Die Arbeiten handelten von Kinderarbeit, Menstruation, Kunst, Flucht, Mathematik, Krieg, Verdichtung und mehr. Die Jugendlichen rechneten, analysierten, filmten, untersuchten, forschten, experimentierten.
Ein Potpourri, das die Entscheidung der Jury schwermachte: Wer darf am Prämierungsanlass einen Preis für eine besonders gelungene Arbeit entgegennehmen?
Auch wenn die Entscheidung schwerfiel, sie ist gefallen.

Konkurrenz zwischen Honig- und Wildbienen.
Seline Bachmann, Kantonale Maturitätsschule für Erwachsene
Seline Bachmanns Arbeit untersucht die Konkurrenzsituation zwischen Honigbienen und Wildbienen. Sie fragt, ob in Gebieten mit hoher Dichte an Honigbienenvölkern weniger Wildbienen vorkommen und ob es eine Korrelation zwischen der Blütenzahl und dem Vorkommen von Wildbienen gibt. Dafür dokumentiert sie an drei Standorten Bienenarten und Blütenangebot. Die Ergebnisse zeigen: Hohe Honigbienendichte geht tendenziell mit weniger Wildbienen einher, ein Zusammenhang zur Blütenzahl wurde nicht gefunden. Klar ist: Mehr Blütenvielfalt nützt allen Bestäubern.
Zwischen Konsens und Zerwürfnis. Oppositionelle Iraner*innen in der Schweiz.
Kimiya Domenig, Stadelhofen
Im Herbst 2022 wurde die 22-jährige Jina Mahsa Amini von der iranischen Sittenpolizei wegen eines angeblich nicht korrekt getragenen Kopftuchs aufgegriffen. Kurze Zeit später verstarb sie aufgrund ihrer Verletzungen. Ihr Tod löste unter dem Slogan «Frau, Leben, Freiheit» eine Protestbewegung aus, der sich auch Exiliraner*innen in der Schweiz anschlossen. Trotz des gemeinsamen Ziels kam es zu Spannungen. Anhand von neun Interviews mit Exiliraner*innen in der Schweiz analysiert die Arbeit die Ursachen für diese Spannungen.
Zum Schutz der interviewten Personen ist diese Arbeit nicht online verfügbar.
KZU 2.0 – Massgeschneiderte Architektur als Bindeglied zum neuen Rahmenlehrplan für Maturitätsschulen.
Elin Haderer und Alin Kluser, Kantonsschule Zürcher Unterland
Ausgehend von der Maturitätsreform entwirft diese Arbeit ein neues Raumkonzept für die Kantonsschule Zürcher Unterland. Ihr Ziel ist es, eine zukunftsweisende Architektur zu entwerfen, die moderne Lern- und Lehrformen unterstützt. Mithilfe von Lego® Serious Play® und CAD-Visualisierungen entsteht ein flexibler, vernetzter Schulcampus für 1500 Lernende. Das Projekt will einen Denkanstoss für künftige Schulbauten geben, denn Architektur beeinflusst nicht nur Lernprozesse, sondern fördert auch Motivation und Zusammenarbeit.
Verborgene Zyklen und der Einfluss der NAO in Klimadaten: Eine Fourier-Analyse.
Aarvalan Saravanaperumal, Zürich Nord
Mithilfe der Fourier-Analyse untersucht diese Arbeit verborgene Zyklen in Klimadaten und den Einfluss der Nordatlantischen Oszillation (NAO). Ziel ist es, den komplexen Einfluss der NAO auf das Wettergeschehen aufzuzeigen. Die Datenanalyse zeigt, dass Temperatur, Niederschlag und NAO von Zyklen unterschiedlicher Länge geprägt sind und dass die NAO sich auf die Temperatur auswirkt, jedoch nicht auf den Niederschlag. Die Arbeit gibt Einblicke in klimatische Zusammenhänge und unterstreicht die Bedeutung der Fourier-Analyse für die Klimaforschung.
Designing, assembling and programming a foosball goalkeeper robot.
Jan Wilhelm, Hohe Promenade
Die Frage, ob Maschinen bestimmte Aufgaben besser lösen können als Menschen, ist so alt wie die ersten Maschinen. Doch können sie auch beim Tischfussball (foosball) mithalten? Diese Arbeit zeigt, wie ein maschinell gesteuerter Goalie mittels Kamera und Motoren langsam rollende Bälle zuverlässig stoppen kann. Zwar bereitet das Timing bei schnellen Schüssen noch Probleme, doch der Prototyp beweist das Potenzial solcher Systeme – auch mit einfacher KI – für weitere Spielfiguren und schnelle, dynamische Anwendungen.
Publikumspreis
Auch 2025 wurde zudem ein Publikumspreis vergeben, er ging an Sarina Molinari (Büelrain) mit ihrer Arbeit «Von Mundart-Hits zu neuen Songs. Kreatives Komponieren und rechtliche Rahmenbedingungen».