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Ein Tag unter Sportskanonen – Eindrücke vom Zürcher Mittelschulsporttag

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause fand er dieses Jahr wieder statt – der Zürcher Mittelschulsporttag (ZMS). Rund 1300 Schüler*innen spielten Unihockey und Volleyball, rannten um die Wette, tanzten, bis die Füsse schmerzten. Das Fazit: Der ZMS ist auch nach zwei Jahren Pause noch gut in Form.

23. September 2022

«Däng Däng Däng» hallt es durch den Betonbau. Das Geräusch übertönt fast das Stimmengewirr, das im Vorraum der Turnhallen der Kantonsschule Büelrain herrscht. Wo man hinschaut, sieht man junge Männer in Sportklamotten. Auf ihren T-Shirts steht «Hottingen», «Lee Sport» und «Kantonsschule Enge».

Das «Däng Däng Däng» stammt von einem Volleyball, den ein Schüler unermüdlich gegen die Wand smasht. Aufwärmen. Neben ihm dehnt ein anderer seine Arme.

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause findet heute der Zürcher Mittelschulsporttag (ZMS) endlich wieder statt. Organisiert wird der Sportanlass von den Winterthurer Kantonsschulen Rychenberg, Im Lee und Büelrain. Die drei Schulen stellen für den heutigen Tag ihre Turnhallen zur Verfügung, zudem finden an verschiedenen anderen Standorten in und um Winterthur Wettkämpfe statt.

Volleyball und Badminton – voller Körpereinsatz und ein wenig Nervosität

In der unterirdischen Turnhalle des Büelrain spielt gerade die KZO gegen Rychenberg eine Partie Volleyball. Sechs gegen sechs junge Männer, volle Konzentration. Der Schiedsrichter steht auf einem Podest, wachsamer Blick, die Trillerpfeife im Mund. Pfiff – Punkt für Rychenberg. Es ist laut in der Halle, bei einem Punkt für die gegnerische Mannschaft brüllen die jeweiligen Zuschauer*innen enttäuscht, punktet das eigene Team, gibts tosenden Applaus und Jubel.

Die Jungs der KZO verlieren diesen Match. Leon und Rainer, die für die KZO im Einsatz sind, zeigen sich enttäuscht. Trotzdem, so Rainer, mache der Sporttag «mega Spass».

Zwischen den jungen Sportlern wuseln jüngere und ältere Menschen in giftgrünen T-Shirts herum. Auf ihren Rücken steht «OK» und «Staff». Sie sorgen heute dafür, dass alles reibungslos abläuft, beantworten Fragen, unterstützen, wenn Hilfe gefragt ist. Einer von ihnen ist Alessandro Bonaria, Sportlehrer und Mitglied der Schulleitung am Büelrain. Er ist für die Planung und heutige Durchführung des Volleyballturniers der Herren verantwortlich und freut sich, dass er heute Schüler*innen aus fast allen Zürcher Mittelschulen im Büelrain begrüssen darf. «Das ist eine super Werbung für unsere Schule», grinst er.

In der Turnhalle im Nebengebäude geht es bedeutend ruhiger zu und her. Hier wird Badminton gespielt. Keya und Stevan sind von der Kanti Zürich Nord angereist, um heute den Federball im gemischten Doppel und Einzel übers Netz zu schlagen. In fünfzehn Minuten startet ihr erster Match, die beiden sind freudig aufgeregt. Stevan freut sich nicht nur über «seine» Sportart, er findet es generell grossartig, dass heute so viele sportliche Jugendliche zusammenkommen.

Volleyball, Badminton, Fussball, Leichtathletik, Unihockey, ein Showblock mit Tanz und Akrobatik, Basketball, Beachvolleyball, Handball und Orientierungslauf – die Palette der Sportarten am ZMS ist breit. Ungefähr 1300 Schüler*innen nehmen am ZMS teil, sie reisen aus dem ganzen Kanton an.

Hohes Tempo und lauter Jubel auf dem Unihockeyfeld

Ortswechsel. In den Turnhallen der Kanti Rychenberg messen sich die Unihockeyspielerinnen. Es herrscht diese ganz besondere Stimmung, die es nur an Sportwettkämpfen gibt: eine Mischung aus Spass und Spannung, aus Ehrgeiz und Erschöpfung.

Ehrgeiz zeigen auch Milena und Anna. Sie stehen für die Kanti Im Lee im Einsatz und haben sich mit ihrem Team bereits für die Schweizer Meisterschaften qualifiziert. Dort messen sich dann Teams aus allen Mittelschulen der Schweiz. Anna wurde bereits früher mit der Kanti Rychenberg Schweizer Meisterin im Unihockey und sie wirkt entschlossen, diesen Erfolg mit dem Lee zu wiederholen.

Teams aus Wiedikon, Zürich Nord und fünf weiteren Schulen stehen auf den zwei Feldern in den Hallen D, E und F. Es sind schnelle Spiele mit vollem Körpereinsatz, die jungen Frauen geben alles. Der Schiedsrichter pfeift und fuchtelt mit den Armen, die Spielerinnen rufen sich Befehle zu: «Nach vorne!», «rechts, rechts, reeeechts», «nei, zrugg, sofort!».

Bei den Männern, drüben in den Hallen A, B und C, geht es noch eine Runde lauter und hektischer zu und her. Vor den Eingängen zu den Hallen hat sich eine Traube von Menschen gebildet, die Teams drängeln hinein und bringen ihre Spieler in Position. Der Ball flitzt hin und her, die Spieler rennen ihm nach, schon landet er im Goal. Jeder Punkt wird von lautem Jubel begleitet.

Tänzer*innen sorgen für Applaus und das OK zieht ein positives Fazit

Für Jubel sorgt auch der Teil des ZMS, der nicht in Turnhallen und auf Sportbahnen, sondern auf der Bühne stattfindet. Der Showblock mit tänzerischen und akrobatischen Darbietungen findet in der Aula der Kanti Rychenberg statt und lockt zahlreiche Zuschauer*innen an.

Auch nach zwei Jahren Abwesenheit kann er es noch, der ZMS. Für glückliche und verschwitzte Gesichter sorgen, für Jubel und Flüche, für Gemeinschaftsgefühl und Staunen. Am Abend blicken Teilnehmende, Helfende und OK auf einen erfolgreichen Tag zurück. Und freuen sich bereits auf 2023, wenn es hoffentlich wieder heisst: ZMS!

Stimmen vom Zürcher Mittelschulsporttag

Rund 1300 Schüler*innen und zahlreiche Helfer*innen machten den ZMS 2022 zu einem einzigartigen Erlebnis. Einige von ihnen berichten, was ihnen besonders gefällt am grossen Sportanlass. Lies diesen Beitrag: