KME Jubiläumsjahr – ein Einblick

Das 50-Jahre-Jubiläum der KME fand mitten in der Pandemie statt – die geplanten Veranstaltungen konnten nicht wie gewünscht durchgeführt werden. Dennoch gelang es der KME, einige spannende Events auf die Beine zu stellen.

31. Mai 2021

Die KME feierte 2020 ihren 50. Geburtstag und plante, dieses Jubiläum mit verschiedenen Veranstaltungen gebührend zu feiern. Eine davon war eine Podiumsdiskussion zum Dauerbrenner Maturitätsquote und der Frage nach der Zukunft der Matura in der Schweizer Bildungslandschaft.

Unter der Leitung von Urs Stähli, ehemaliger Englischlehrer an der KME, diskutierten die Intelligenzforscherin Elsbeth Stern, der Zuger Kantonsschullehrer Andreas Pfister und der Bildungsphilosoph Roland Reichenbach. Einige Aussagen und Fragen geben Einblick in die angeregte Diskussion. Das Podium mit dem Titel «Matura für alle!?» kannst du dir online anschauen.

Intelligenz, Bildung, Chancengerechtigkeit: Darüber wurde am Podium gesprochen

Das komplexe Thema sorgte am Podium für eine lebendige Diskussion. Wir haben uns die Video-Aufzeichnung angeschaut und einige Themen, Fragen und Aussagen daraus aufgegriffen. Sie sind paraphrasiert und stellen Ausschnitte aus der Diskussion dar. Sie sollen einen Einblick in die Veranstaltung geben und dazu animieren, sich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen.

  • Andreas Pfister hat ein Buch mit dem Titel «Matura für alle!» geschrieben.
    Eine Provokation? Oder ein ernstgemeinter Vorschlag?
  • Zum Zeitpunkt des Podiums sah die Maturitätsquote wie folgt aus: 21 Prozent haben eine gymnasiale Matura, 16 Prozent eine Berufsmatura und 3 Prozent eine Fachmatura. Gesamthaft beträgt die Maturitätsquote in der Schweiz also 40 Prozent.
    Muss diese Quote erhöht werden für mehr Chancengleichheit oder würde dann das Niveau sinken und die Selektion an den Hochschulen verstärkt?
  • Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit sind wichtige Themen, wenn über die Maturaquote gesprochen wird.
    Unterschiede werden mit einer Erhöhung der Quote oder einer Matura für alle nicht einfach aufgehoben.
  • Die Bildung an den Mittelschulen und an den Hochschulen hat auch die Aufgabe, auf die Arbeitswelt vorzubereiten.
    Wird das Schulsystem den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht?
  • Nicht alle Jugendlichen, die intelligent sind, besuchen eine Mittelschule. Nicht alle, die eine Mittelschule besuchen, sind intelligenter als andere.
    Wie bekommt man denn die passenden Schüler*innen ans Gymnasium?
  • In der Schweiz gibt es eine attraktive Alternative zur Matura: Die Berufslehre.
    Die Berufslehre ist wichtig für die Schweiz. Jugendliche, die keine Matura machen, leisten im Rahmen der Lehre einen wichtigen wirtschaftlichen Beitrag.
  • Und dann kann auch noch die Frage gestellt werden, was Bildung ist.
    Ist mit Bildung die akademische Bildung gemeint? Überschätzen wir die formale Bildung?

Schau rein in die lebhafte Diskussion!