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11 – ökumenische Foyers

Orte der Begegnung, Backstuben, Sitzungszimmer – die ökumenischen Foyers der Mittelschulen werden vielseitig genutzt. Neun feste und zwei mobile solcher Foyers gibt es im Kanton. Ein Einblick.

9. Juli 2020

Es ist kurz nach Mittag. Die schrille Türklingel durchdringt die erwartungsvolle Stille. Darauf folgen schnelle Schritte, ausgelassenes Gelächter und im nächsten Moment ist das Foyer mit Leben erfüllt. Während in der Küche fleissig gebraten, gebacken und gekocht wird, sind andere am Tischen, Pausieren oder Schach spielen.

So sieht es aus, wenn Mittelschüler*innen im ökumenischen Foyer Wiedikon ein- und ausgehen. Dieses Foyer ist im Kanton Zürich nur eines von insgesamt neun festen und zwei «mobilen» Foyers, die von der Reformierten und der Katholischen Kirche getragen werden (mehr Infos dazu auf mittelschularbeit.ch).

 

Durch ihre Nähe zu den Kantonsschulen bieten sie den Schülern*innen im Schulalltag einen Rückzugsort. Als offener Treffpunkt möchte das Foyer innerhalb der Schulkultur einen Beitrag leisten und Raum für Begegnungen und Gespräche schaffen. Sei dies nun bei einem Turnier am «Töggelikasten», beim «Grittibänzen» im Winter oder beim Grillieren im Sommer. Geleitet werden die Foyers von den Fachlehrpersonen für «Religionen, Kulturen, Ethik», die ausserhalb ihres bekenntnisunabhängigen Unterrichtsfachs stets ein offenes Ohr für Fragen, Anliegen oder Probleme der Jugendlichen haben.

Eigentlich bezeichnet der Begriff Foyer eine Empfangs- oder Eingangshalle. Bei genauerer Betrachtung sind die ökumenischen Mittelschulfoyers aber weitaus mehr als das: Sie empfangen nicht nur jede und jeden mit offenen Armen, sondern sehen die kulturellen, weltanschaulichen und lebensweltlichen Unterschiede als Gewinn für den Dialog und die gegenseitige Verständigung.

Die Mittelschularbeit verweilt aber nicht nur vor Ort, sondern ist auch stets unterwegs. Auf erlebnisreichen Reisen und Exkursionen erfahren Schüler*innen und Lehrpersonen wertvolle Gemeinschaft: Von Sommerweekends in der Romandie oder im Tessin über Bildungsreisen nach Budapest, Rom oder Wien bis hin zu Segeltörns in Holland.

Die Foyerräumlichkeiten stehen anderen Lehrpersonen mit ihren Klassen sowie Schüler*innen- Gruppen für gemeinsame Koch- und Kinoabende oder Projekte offen. Darüber hinaus nutzen auch gemeinnützige Organisationen die Räumlichkeiten einzelner Foyers für Sitzungen oder Veranstaltungen.