Was machen die Mediotheken in Corona-Zeiten?
Elektronische Medien sind hoch im Kurs. Auch nach der Schliessung der Zürcher Mittelschulen steht die e-Thek rund um die Uhr zur Verfügung und das Medienbudget wurde ausserordentlich aufgestockt.
4. Juni 2020
Seit die Schulen in der Schweiz am 13. März geschlossen wurden, sind auch die Schulmediotheken im Ausnahmezustand. In den Mediotheksräumen breitete sich nach einigen Hamsterausleihen im Anschluss an die Pressekonferenz des Bundesrats eine ungewohnte Stille aus. Wir Mediotheksmitarbeitende stellten, wie auch die Lehrpersonen, innert weniger Tage in den Corona-Modus um, das heisst Arbeiten nur im kleinen Team oder Einzeln, alle Pendenzen in Augenschein nehmen und aufarbeiten, Spezialaufgaben im Homeoffice erledigen und das Allerwichtigste: die digitalen Angebote überprüfen, erklären, promoten.
e-Thek: über 6000 eBooks, eAudios und ePapers
Seit 2016 betreiben die Zürcher Mittel- und Berufsschulen zusammen mit der Zentralbibliothek eine digitale Bibliothek für die Sekundarstufe II. Sowohl das Angebot wie auch der Verbund wuchsen in den ersten Jahren rasant. Die e-Thek konnte sich auch anderen Kantonen öffnen und zählt heute doppelt so viele Mitglieder wie zu Beginn. Das deutschsprachige Angebot (Onleihe) umfasst circa 5000 eBooks, davon zwei Drittel Sachliteratur, etwa 500 Hörbücher, Zeitschriften und auch Tageszeitungen wie die NZZ und NZZ am Sonntag. Seit Januar lizenziert e-Thek auch ein kleines aber stetig wachsendes englisches Angebot von Overdrive. Bereits sind auch erste eAudios verfügbar – Corona machts möglich.

Neuer Auftritt, bessere Übersicht, einfachere Ausleihe
Die e-Thek erscheint seit Oktober mit neuem Logo und in einem komplett neuen Webdesign. Erst im Februar wurde die gesamte Online-Bibliothek zu einem neuen Dienstleister migriert und auch das für Ausleihen notwendige DRM (Digital Rights Management) wurde ausgetauscht. Fortan erfolgt die Authentifizierung im Hintergrund, die Registrierung bei Adobe entfällt und ausgeliehene Titel können mit zwei Klicks direkt im Browser gelesen werden. Noch einfacher geht es über die mobilen Apps Onleihe und Libby (englische Medien). Grundsätzlich gilt für das Login, die eigene Schule anzuwählen und Benutzernummer und Passwort einzugeben. Ausleihen – lesen.
Deutlich höhere Nutzer*innenzahlen seit Corona
Es ist erfreulich, dass die Ausleihen im April im Vergleich zu den Vormonaten markant gestiegen sind. Die Verbundleitung hat sich nach Rücksprache mit e-Thek-Mitgliedern rasch und unbürokratisch für eine ausserordentliche Aufstockung des Medienbudgets ausgesprochen. So konnte der Einkauf kurzfristig verdoppelt, aktuelle Themenschwerpunkte gesetzt und Wünsche erfüllt werden.